Nächsten Monat ist Lotte nun 1,5 Jahre bei uns. Und ich muss sagen fast alles hat sich verändert. Zu 98 % zum Positiven. Wer hätte gedacht das ein so kleines Wesen sein ganzen Leben auf den Kopf stellt. Als wir uns entschieden ein Kind zu bekommen, war erstmal nur der Gedanke, "ja, das wäre doch toll".
Was alles damit verbunden sein wird war mir zu dem Zeitpunkt zwar relativ bewusst, aber es live zu erleben ist dann doch was ganz anderes.
Ganz oben ist natürlich die unglaublichen Gefühle die man für diesen kleinen Menschen hat. Große Liebe, Fürsorge und Schutz vor allen Gefahren dieser Welt kommen auf. Lotte und ich sind zu einer Einheit zusammen gewachsen. Am Anfang waren wir uns noch etwas fremd, da war dieses kleine hilflose Bündel, das schlief, trank und die Windel voll machte. Jetzt ist sie eine eigenständige Persönlichkeit geworden (in der Krippe wird sie "Die Zarte, die immer freundlich ist" genannt.
Sie rennt umher, hat immer neue Ideen was man machen kann um den Eltern ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Wir tollen herum (unser neustes Ding: "Bauchbuddies" Lotte rennt mit vorgestecktem Bauch auf mich zu und wir lassen unsere Bäuche aneinander prallen)
Wunderbar ist das Gefühl, wenn sie Papa braucht, sei es , wenn ihr etwas Angst macht und sie sich fest an einen klammert und dann weiß "Hier bin ich sicher" oder sie Papa an die Hand nimmt um ihm irgendwas zu zeigen oder er sich einfach zu ihr setzen soll.
Auch der Papastolz ist groß, wenn es ihr mal nicht so gut geht und auf dem Arm nehmen sie beruhigt und tröstet.
Auch ihre Fortschritte in die Selbstständigkeit lassen das Papaherz höher schlagen. Gestern erst trank sie alleine aus einem Glas ohne sich das ganze Wasser über den Körper zu schütten. Mit Bedacht nahm sie kleine Schlücke und setzte das Glas wieder ab. Oder als sie zum erstem Mal einen Fußball kickte.
Zu dem versteht sie uns schon sehr gut, wenn man mit ihr redet. "Bring bitte dies zu Mama." wird sofort erledigt. Besonders süß, wenn Sie einem in ihrer eigenen Sprache versucht etwas zu erklären. Mit Zeigen und diversen Gesichtsmimiken, zu schade nur, das man die Worte dazu nicht versteht.
Jeden Tag verliebt man sich immer wieder in sein Kind, es gibt immer wieder etwas Neues, was dazu führt und sei es nur, das sie einfach nur wieder süß und wunderhübsch aussieht.
Was ich nicht so auf dem Schirm hatte, als wir und entschieden hatten, ein Kind zu bekommen , ist die Sache wie man seinen Alltag bestreitet und sein ganzes Denken sich fast ausschließlich aufs Kind bezieht. Zu dem wie komplizierter die damals einfachsten Dinge geworden sind. Zum Beispiel ist man damals einfach am Wochenende ins Auto gestiegen und zum Shoppen gefahren. Heute bedeutet das, Lotte fertig machen, ihre Tasche packen, hoffen das man an alles gedacht hat (Essen, Trinken, Schnucki, Windeln, Entertainment, Buggy, Luftige Klamotten, warme Klamotten ...)
Besonders hat sich das eigene Handeln verändert. Mir ist aufgefallen, das ich jeden meiner Handgriffe dreimal hinterfrage. "Lege ich meinen Schlüssel nun hier auf diesen Tisch? Nein da kommt Lotte ran" "Sollte ich mein heißes Getränk auf den Couchtisch stellen? Besser nicht"
In jedem Umfeld wo man Lotte "laufen lässt" wird erstmal ein Safetyscan der näheren Umgebung gemacht: Stolpersteine, Scharfe Kanten, Steckdosen, Dinge die zerbrechen könnten, Dinge die nicht im Mund landen sollten ... Ist alles vermeintlich sicher: GO Loddi GO
Aber als dies ist Nichts gegen ein freudiges Lächeln seiner Tochter und die besondere Verbindung die ich mit ihr habe.
Euer Lotte-Papa