Vor einigen Wochen wurden wir gefragt, ob wir
Interesse hätten bei dem Projekt „Gesunde
Ernährung in den ersten 1000 Tagen“ zu unterstützen.
Wichtig war mir dabei, dass auch
ein Fokus aufs Stillen gesetzt wird, denn das Thema liegt mir (wie die treuen
Leser unter euch wissen) sehr am Herzen.
Worum geht es bei der Aktion denn
nun eigentlich genau?
In Zusammenarbeit mit der Firma
Milupa soll Aufklärungsarbeit zum Thema Ernährung in den ersten Lebensjahren
geleistet werden.
Die ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes, von der
Empfängnis bis zum Alter von zwei Jahren, gelten als wichtigste Phase, in der
viele Faktoren die Chance auf spätere Gesundheit erhöhen können. In diesem
"Zeitfenster der größtmöglichen Chancen" hat beispielsweise die
Ernährung von Mutter und Kind einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung
der kindlichen Organe, deren Funktionsweise und Stoffwechsel.
Wir, Milupa und ich, möchten
Schwangere, junge Mütter und Väter über das wichtige Ernährungsthema
informieren und ihnen verlässliche und sichere Informationen dazu liefern.
In Elternforen ist die Verunsicherung groß, welche
Nahrung, zu welchem Zeitpunkt und in welchen Mengen Babys und Kleinkinder für
ihr gesundes Aufwachsen brauchen. Es gibt dazu viele Beiträge und genauso viele
Meinungen, was leider nur zu noch mehr Verunsicherung führt. Hier möchten wir
ansetzen. Denn heute wissen wir, dass die Weichen für ein gesundes Leben
bereits vor der Schwangerschaft gestellt werden und die natürliche Entwicklung
von Babys und Kleinkindern durch die richtige Ernährung bis zum Ende des
zweiten Lebensjahres stark beeinflussen. Dabei sind nur zu 20% unsere Gene
dafür verantwortlich, ob wir später an Diabetes oder Übergewicht erkranken oder
Herz-Kreislauf-Beschwerden erleiden. Über 80% solcher Krankheiten sind auf
Umweltfaktoren und allen voran auf die Ernährung in den ersten 1.000 Tagen des
Lebens zurück zu führen. Über dieses Zeitfenster und die einfachen
Möglichkeiten sich und sein Baby in Richtung Gesundheit zu prägen, möchte
Milupa mit unserer Blog-Hilfe möglichst viele Schwangere, Mütter und Väter
informieren.
Beginnen möchte ich die Reihe zu
dem Thema Stillen.
Hierzu gibt es einen tollen Beitrag von Milupa warum Stillen
so wichtig ist:
Prägung durch Stillen
Muttermilch ist in diesem Zusammenhang als wichtigster
"positiver Programmierer" anerkannt. Sie schützt nachweislich vor
Übergewicht und Allergien und prägt die optimale Entwicklung des Gehirns.
Beispielsweise weisen eine Reihe von Studien darauf
hin, dass Stillen im Vergleich zu Flaschenernährung das Übergewichtsrisiko und
insbesondere auch das Risiko von Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und HerzKreislauferkrankungen
um 25 bis 40 Prozent vermindern kann (Plagemann & Harder, Breast
feeding and the risk of obesity and related metabolic diseases in the child,
2005)
Eine Studie konnte zeigen, dass insbesondere die
Stilldauer einen starken Einfluss auf das Risiko späteren Übergewichts hat
(Plagemann & Harder, 2005). Stillen führt hiernach bis zu einer Stilldauer
von neun Monaten zu einer Senkung des Übergewichtsrisikos im späteren Leben.
Jeder Monat des Stillens vermindert das Risiko des Kindes, später Übergewicht
zu entwickeln, um vier Prozent.
Indem Muttermilch das Risiko für späteres Übergewicht
verringert, wirkt sie auch präventiv auf das Risiko von Folgeerkrankungen wie
Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen.
Aufbau des Superorgans: das Gehirn
Mit der Geburt strömen Unmengen neuer Sinneseindrücke
auf ihr Neugeborenes ein: Licht, Geräusche, Berührungen, Gerüche. Um all diese
Außenreize verarbeiten zu können, erfährt das kindliche Gehirn sogleich einen
Reifungsschub. Und es wird täglich aktiver. Wichtige Zentren der
Reizverarbeitung werden gebildet und Gehirnregionen entwickeln und vernetzen
sich. Das kindliche Gehirn reagiert in der Frühphase seiner Entwicklung
hochsensibel auf Erfahrungen und Einflüsse von Außen. Alles, was ihr Baby
erlebt, wirkt sich auf seine Gehirnentwicklung aus und es lernt mit hoher
Geschwindigkeit.
Dieses rasante Wachstum des Gehirns, die unzähligen,
täglichen Eindrücke, die ihr Baby verarbeiten muss, die nahezu pausenlose
Synapsenbildung – all das erfordert eine hohe Dosis spezifischer
Nährstoffe und viel Energie. In optimaler Zusammensetzung erhalten Babys diese
über die Muttermilch. Langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCP) sowie
Eisen und Cholin spielen bei der Entwicklung des Gehirns eine tragende Rolle.
Wenn Babys nicht gestillt werden, ist eine Säuglingsnahrung, die mit diesen
wichtigen LCPs angereichert ist und alle anderen wichtigen Nährstoffe in
altersgerechter Kombination enthält, besonders empfehlenswert.
Die Entwicklung einer starken Abwehr: das Immunsystem
Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk von Zellen,
Gewebe und Organen. Sie alle arbeiten zusammen, um den Körper vor Infektionen
durch Krankheitserreger zu schützen. Gleichzeitig gewährt das Immunsystem
nützlichen Bakterien Einlass, die der Körper für eine gute Gesundheit braucht:
zum Beispiel Lactobazillen und Bifidusbakterien im Darm, die dabei helfen,
wertvolle Nährstoffe zu verwerten.
Bei der Geburt ist das Immunsystem ihres Babys noch
unreif. Auch der Darm ist noch nicht von den nützlichen Bakterien besiedelt.
Hier greift in den ersten Lebensmonaten die Muttermilch unterstützend ein. Gestillte
Kinder haben eine besondere Darmflora, die hauptsächlich aus nützlichen
Bakterien zusammengesetzt ist. Und auch nach dem Stillen kann die
Darmbesiedelung durch die Ernährung beeinflusst und so die kindliche
Immunabwehr gestärkt werden, indem Sie ihr Kind über die Folgemilch und die
Beikost ausreichend mit Vitaminen (z. B. Vitamin A, C und D) versorgen
.
Das Immunsystem ist ein intelligentes System, das von
seiner Umwelt lernt – vom ersten Tag an. Insbesondere das erste Lebensjahr, in
der die Darmflora durch die Ernährung beeinflusst und damit das Immunsystem
aufgebaut wird, ist für die künftige Gesundheit ihres Kindes von Bedeutung.
Eine gut entwickelte, zuverlässig arbeitende Immunabwehr macht ihr Baby nicht
nur weniger anfällig für Infektionen. Sie kann das Risiko der Entwicklung von
Allergien, Ekzemen, Autoimmunerkrankungen und sogar Fettleibigkeit senken.
Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper:
der Stoffwechsel
Der Stoffwechsel – auch Metabolismus genannt – ist der
Name für alle chemischen Prozesse im Körper, die den Transport und die
Umwandlung von Stoffen bewirken. Durch den Stoffwechsel werden z.B.
Bestandteile aus der Nahrung (Zucker, Fette und Eiweiße) so umgebaut, dass sie
als Energie für die Körperzellen optimal verwertbar sind.
In den ersten Lebensjahren ist der Stoffwechsel ihres
Babys allerdings nicht nur damit beschäftigt, alle lebensnotwendigen Vorgänge
und Funktionen im Körper am Laufen zu halten – er lernt bereits jetzt für die
Zukunft. Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen frühkindlicher Ernährung und
langfristig gesunder Entwicklung, hat eine optimale Versorgung mit Nährstoffen
langfristige. Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
Das macht das Stillen so
optimal, denn Muttermilch ist in der Zusammensetzung den kindlichen
Bedürfnissen perfekt angepasst. Sie liefert dem Baby alle notwendigen
Nährstoffe, die es für sein Wachstum und eine gesunde Entwicklung braucht. Und
auch das Risiko, an Allergien, Diabetes und Übergewicht zu erkranken, ist
geringer. Wenn nicht oder nur teilweise gestillt werden kann, sollte das Baby
eine industriell hergestellte Säuglingsnahrung erhalten, die den positiven
Eigenschaften der Muttermilch möglichst nahe kommt.
Habt ihr das alles gewusst?
Ich bin beeindruckt, was
die Muttermilch alles bewirken kann.
Für mich stand im Fokus, dass ich Lotte durch die
Muttermilch vor Allergien schütze, da bei mir in der Familie ein erhöhtes
Asthmarisiko vorhanden ist.
Zudem fand ich den Aspekt, dass man Babys mit
Muttermilch nicht überfüttern kann toll, damit sinkt das Übergewichtsrisiko
drastich. Und wer von uns kennt das leidige Thema Gewicht nicht? Und wenn ich
als Mama schon früh die Weichen für mein Kind stellen kann, dann sollte ich das
Stillen einfach probieren.
Schon mehrmals schrieb ich, dass ich mich mit dem
Stillen wohlfühle. Eine geduldige Hebamme und Ausdauer waren am Anfang große
Hilfen.
Doch nicht jeder kann Stillen oder fühlt sich dabei wohl. Um das Thema
geht es dann sicherlich in einem der noch folgenden Beiträge aus der Reihe
„Gesunde Ernährung in den ersten 1000 Tagen“.
Ich hoffe, dass wir euch wertvolle Informationen
liefern können! Jederzeit könnt ihr an dieser Stelle auch Fragen stellen, die
ein Ernährungsexperte beantwortet.
Anmerkung: Dieser Beitrag enstand mit der Unterstützung von Milupa - Vielen Dank!