Dienstag, 5. Mai 2015

Ein Gastbeitag zum Welthebammentag - Selbstbestimmte Geburt!

 Liebe Blog-LeserInnen,

heute zum Welthebammentag möchte ich gern den Gastbeitrag einer lieben Freundin, MaScha, online stellen. Sie ist kurz vor ihrem Entbindungstermin und unschöne Gedanken schwirren ihr im Kopf umher. Das Schreiben soll ihr ein Ventil sein und besonders schön wäre es, wenn Ihr ihr etwas helfen könntet!

"Hallo,

heute schreibe ich mal einen Gastbeitrag, weil mich das Thema selbstbestimmte Geburt gerade fast den ganzen Tag beschäftigt. Heute, zum Welthebammentag, passt es vielleicht besonders gut.

Ich, 33 Jahre alt, erlebe gerade meine zweite wunderbare Schwangerschaft. Ich bin jetzt in der 35. SSW und werde von den Ärzten gerade, vielleicht völlig unnötig, verrückt gemacht.

Zu meiner ersten Schwangerschaft:
völlig komplikationslos von einer lieben Ärztin und einer noch einfühlsameren Hebamme betreut, schaute ich der Geburt positiv entgegen.

Der Entbindungstermin rückte näher, Wehen stellten sich nicht ein. Völlig entspannt der Bauch, obwohl Prognosen der Ärztin sagten, mindestens 2 Wochen eher kommt die Maus, weil sie mindestens 56cm groß sein wird. Hmmm, nichts passierte.

Bei 41+0 wurde mit der Einleitung begonnen.
Meine Hebamme hatte ich dabei: als Beleghebamme. Einfach toll! Immer eine Ansprechpartnerin, die sofort zur Stelle ist.

Im Endeffekt kam es nach 30 Stunden Wehen, PDA legen, zig Positionswechseln, Sprengung der Fruchtblase, dann aber zum Geburtsstillstand und letztendlich zum Kaiserschnitt, da die Herztöne meiner kleinen Maus mit jeder Wehe in den Keller gingen.
Hmmm, war für mich damals kein Problem, hauptsache das Baby liegt gesund in meinen Armen.

Unsere Maus war dann 53cm und 3575 gramm schwer. Für mich kein Riesenbaby und es war auch nicht wirklich erkennbar, warum sie nicht durchs Becken durch will.

Nach dem Kaiserschnitt war ich überraschenderweise relativ schnell wieder fit, wünschte mir aber trotzdem irgendwann noch einmal eine normale Geburt.

Positiv startete ich in meine zweite Schwangerschaft. Am Anfang verlief alles wieder super, das Baby wuchs im "durchschnittlichen" Bereich.

Von einem Arzttermin auf den nächsten hieß es plötzlich "großer Kopf, lange Beine".
Für mich erstmal kein Problem, hieß es das bei meiner ersten Maus doch auch und sooo schlimm war es dann doch nicht.

Dann fiel von meiner Ärztin aber das erste Mal der Begriff Kaiserschnitt.
Trotzig wie ich bin, bin ich erhobenen Hauptes aus der Praxis raus und dachte mir meinen Teil.

Beim nächsten Arztbesuch hieß es plötzlich, der Kopfumfang ist nicht mehr im Normbereich, ich solle mich schon mal mit dem Gedanken an den Kaiserschnitt anfreunden und bekam einen Termin zur Geburtsplanung im Klinikum.

Auch da bin ich noch zuversichtlich hin, aber der Chefarzt nahm mir erstmal jede Hoffnung auf eine natürliche Geburt.
Er sagte, bei dem Geburtsverlauf und dem OP-Befund ("hoher Geradstand") ist die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Geburt sehr gering. Zumal es aufgrund der Größe des Kindes auch zu einem Bruch der Narbe kommen könnte, dann würde ich zum Notfall werden und es sollen ja schließlich Mutter und Kind überleben.

Danach war ich völlig fertig und hatte mich schon halb damit abgefunden, dass es wohl in SSW 38 zu einem geplanten Kaiserschnitt kommen wird. Ende SSW 37 wolle er mich wieder sehen, dann würde er anhand der Kopflage (Tiefe und Festigkeit im Becken) prognostizieren können, ob es auf normalem Weg klappt.

Wie gut, dass ich wieder eine tolle und liebe Hebamme an meiner Seite habe, die mich über den Befund "hoher Geradstand" aufgeklärt hat.

Nichts muss sich ein zweites Mal wiederholen und allzu oft stellt sich der Kopf des Babys auch erst unter den Wehen richtig ein. Nun werde ich geburtsvorbereitende Akupunktur und einen Besuch beim Osteopathen Unternehmen um alles schön zu lockern.

Ich werde alles versuchen um eine selbstbestimmte natürliche Geburt zu erleben ohne mich von den Ärzten verrückt machen zu lassen.

Wenn ihr noch Tipps, Ideen, eigene Erfahrungsberichte los werden wollt, ich werde alles dankbar lesen und mir zu Herzen nehmen. Ihr hört von mir nach der Geburt!

Auf unsere Hebammen!!!! Die uns immer wieder ermutigen auf unser Bauchgefühl zu hören ohne die Realität aus den Augen zu verlieren.

LG MaScha!"

Und auch von mir ein großes Dankeschön an meine tollen Hebammen - ihr leistet Großartiges!


5 Kommentare:

  1. Hallo MaScha,

    was du da schreibst, hätte mich in meiner Schwangerschaft auch sehr beunruhigt. Ich hatte erst eine Geburt, zum Glück auf normalen Weg, aber auch mit sehr viel Verunsicherung im vorhinein durch irgendwelche Tests die wahrscheinlich aufgrund von äußeren Bedingungen fehlerhaft waren. Mir wurde auch gleich zu Anfang viel Angst gemacht, aber auch bei mir war es so, dass mich die Hebammen und die Menschen um mich rum sehr beruhigt und unterstützt haben.

    Allerdings habe ich auch gehört, dass nach einer Kaiserschnittgeburt es wohl oft nicht so einfach sein soll, ein weiteres Kind auf normalem Wege zu bekommen. Meist werden die Narben zu dünn oder ähnliches. Außerdem meinte meine Hebamme, dass bei der zweiten Geburt die Kinder oft nicht so im Becken liegen, wie sie es normalerweise sollten. Alles in Allem wäre aber eine normale Geburt immernoch machbar.

    Deshalb drücke ich dir an dieser Stelle einfach mal die Daumen und hoffe, dass alles so wird wie du es dir vorstellst.

    *fühldichgedrückt*

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    1. Hallo Biene, danke für deine Worte. Diese ganzen Tests heutzutage können einen wirklich verrückt machen. Diese Woche starte ich mit Geburtsvorbereitender Akupunktur und dem Osteopathen. Ich bin schon ganz gespannt, bin aber momentan recht positiv und zuversichtlich gestimmt. Hätte jetzt schon mal erste Übungs- oder Senkwehen. Die hatte ich bei meiner ersten Tochter nie.
      LG MaScha

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  2. Im übrigen bin ich sehr traurig die momentane Entwicklung der Hebammen zu hören. Ich wünsche mir so sehr das unser Staat bald eine Lösung findet, dass es weiterhin so viele liebe Hebammen gibt, die einen bei diesem aufregenden Weg begleiten!

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  3. Ärzte gehen ja leider oft eher pragmatisch an eine Geburt, weshalb es wichtig ist, dass die Hebammen erhalten bleiben.
    Können die bei dir kein MRT machen und schauen ob dein Becken breit genug ist? Das wurde bei mir wegen der Kindslage (BEL) gemacht.
    Vor der Geburt habe ich fleißig Sitzbäder mit Heublumen gemacht, das soll das Becken weich machen. Aber erst ab ET, am besten mal googlen. ;)

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  4. Hallo Lara-Elain,
    das MRT wird glaube ich während einer Schwangerschaft nicht gerne gemacht. Auf jeden Fall ist es auch nicht zur Sprache gebracht worden. Auf das Heublumenbad werde ich meine Hebamme mal ansprechen. LG MaScha

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