Dienstag, 17. Februar 2015

Fast 2 Jahre Stillen – und noch kein Ende in Sicht!

Heute gibt es einen neuen Beitrag zum Thema die ersten 1000 Tage gesunde Ernährung,


doch eigentlich dreht es sich in diesem Beitrag gar nicht primär um die Nahrungsaufnahme. 

Viel mehr möchte ich euch erzählen, warum ich unerwarteterweise zur „Langzeit-Still-Mama“ geworden bin und es Lotte und mir (mit einigen Ausnahmen) so gut dabei geht. 

In der Schwangerschaft beschloss ich, dass ich gern das Lottchen 6 Monate vollstillen möchte, denn schließlich liest man überall, dass Muttermilch das Beste für das Kind ist. HIER könnt ihr auch noch einmal lesen, was ich bereits dazu geschrieben habe.

Für das Kind ist die Muttermilch in den ersten Lebensmonaten von sehr großer Bedeutung, denn es minimiert das Risiko, dass es später zu Übergewicht neigt!

Diesen Punkt finde ich sehr wichtig, denn Übergewicht und Fettleibigkeit können zu vielen Folgeerkrankungen führen und stellen weltweit den fünftgrößten Risikofaktor dar, früher als der Durchschnitt zu sterben!

In Deutschland liegt die Häufigkeit für kindliches Übergewicht sogar bei 15 Prozent und steigt kontinuierlich an.
Problematisch sind dann die Folgeerkrankungen wie Atemprobleme, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und auch Gelenkbeschwerden. Zudem können die schulischen Leistungen abfallen und soziale Einsamkeit und ein geringes Selbstwertgefühl können die Folge sein. 

Dies möchte man natürlich alles von seinem Kind fern halten und wie einfach man es durchs Stillen schaffen kann! Immer wieder verblüffend, oder?

Zudem gibt es zahleiche Studien, die besagen, dass sich das Brustkrebs-Risiko dadurch drastisch verringert. Familiär vorbelastet für mich also ein weiterer wichtiger Aspekt!

Ein weiteres echt triviales Argument: Angeblich sollen bei stillenden Mamas die Schwangerschaftspfunde schneller purzeln… nun ja, das war leider anscheinend nur ein Gerücht ;)
Doch durch das Stillen zieht sich die Gebärmutter schneller wieder zurück, das bestätigte mir dann sogar meine Frauenärztin.

Aber über einen ganz wichtigen Aspekt war ich mir nicht im Klaren und habe es erst nach Lottchens Geburt festgestellt:
Nichts bindet einen mehr an sein eigenes Kind als die Momente in denen man es ganz nach bei sich hat und es doch verträumt beim Stillen anschaut!

Die Still-Mamis unter euch wissen sicherlich welchen Blick ich meine, denn schließlich wurde ich vor kurzem bei Instagram entlarvt, als ich eine Kuschelbild von Lottchen und mir zeigte. 


Sofort war den Mamas klar. Lotte genießt gerade die Brust!

Anfänglich hatte ich massive Probleme beim Stillen, im Krankenhaus leider viel zu schnell Stillhütchen bekommen, die dann Zuhause mühsam wieder abtrainiert werden mussten.

Und dann die Schmerzen bedingt durchs falsche Stillen... Doch irgendwann mit Geduld und ganz viel Hilfe meiner Hebamme klappte es. 

Auch unterwegs stillte ich das Lottchen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich das nicht wirklich mochte, ich nahm jeden Blick wahr, konnte mich nicht entspannen. Stillende Mamas (auch wenn sie noch so bedeckt sind und man nichts sieht) scheinen immer noch für ein öffentliches Aufsehen zu sorgen. Schade!

Mittlerweile muss ja Lotte auch nicht mehr unterwegs gestillt werden, so dass ich diese "Last" nicht mehr habe. Obwohl ich im Nachhinein mich sehr über mich selbst ärgere. Warum war ich damals nicht selbstbewusster? Warum habe ich mich nicht einfach nur auf mein Kind konzentriert?

Umso entspannter ist das Stillen Zuhause. Die ersten Monate betrachtete ich die Muttermilch wirklich rein als Nahrungsquelle für Lotte. 
Ab und an nutze ich sie auch als Badezusatz oder für eine verstopfte Nase, doch erst als Lottes erste Zähne kamen und ich wieder im Beruf steckte, merkte ich wie gut uns die gemeinsame Stillzeit tut.
Es beruhigt, es lässt einen ganz schnell runterkommen...

Und der Körper ist doch unglaublich. Nachdem ich wieder arbeiten musste, konnte ich das Lottchen nur noch morgens, abends und nachts stillen. Mein Körper passte sich dem ganz schnell an. Okay, zwei, drei kleine Milchunfälle gab es, aber wie gut, dass es Stilleinlagen gibt!

So kam es dann zu unserem Ritual: Sobald ich heim komme, springt Lotte mir in den Arm, zeigt auf die Couch und wir genießen unsere Mama-Tochter-Zeit. Einen Arm um mich geschlungen mit dem anderen spielt sie gern an meinen Fingern oder am Ring. Und dann bekommt sie diesen einzigartigen Blick... genießerisch und verliebt guckt sie aus halboffenen Augen. Ab da fühle ich nur noch bedingungslose Liebe und bin glücklich.


Ja, es hört sich verdammt kitschig an und wie oft habe ich vor der Schwangerschaft die Stillmamis und ihre "verklärten" Erzählungen belächelt... Aber glaubt mir, selbst ich als doch recht taffe Karriere-Frau werde in den Stillmomenten einfach "nur" eine Mutter.

Milupa weiß ja, dass ich eine Langzeitstillerin bin und bot mir an ein neues Produkt zu testen:
Profutura mama, Probiotikum für Stillend.


Das sagt Milupa über das Produkt:

Das Profutura mama Probiotikum enthält die probiotische Kultur Lactobacillus salivarius. Dieses Milchsäurebakterium kommt natürlicherweise auch in Muttermilch vor. Studiendaten zeigen, dass bakteriell bedingte Brustbeschwerden durch die Aufnahme von L. salivarius deutlich reduziert werden können.

Damit bietet Profutura mama Probiotikum stillenden Müttern Unterstützung bei Symptomen wie lokalen Schmerzen oder Verhärtungen und leistet so einen Beitrag, die Stilldauer zu verlängern.
 
Ich mischte mir das Produkt in Wasser an, geschmacklich völlig okay, preislich liegt es bei etwas über 23€, damit schon eine recht hohe Investition.
Doch muss man dabei beachten, dass Brustbeschwerden, die oft in den ersten Wochen beim Stillen auftreten, ein Grund für frühzeitiges Abstillen sein kann. Denn für die Stillende sind bakteriell bedingte Brustbeschwerden oftmals sehr schmerzhaft.

Ich hatte bisher Glück und hatte nur zu Beginn Schmerzen oder auch, wenn Lottchen und ich eine Nacht getrennt waren...
Nun war es aber vor ein paar Wochen so, dass sich das Stillen für mich zu einer kleinen Last entwickelte. Lotte turnte nur noch an der Brust, biss ein wenig zu und es war nicht mehr "unser gemeinsames Ding". Sie zerrte an mir, war trotzig. Das war der Moment, wo ich nicht mehr stillen wollte. Ich bat in meiner Mama-Gruppe um Rat, auch bei Instagram verkündete ich, dass ich nun abstillen werde.
Lotte bekam dann Milch aus einer Sportflasche oder einem Glas als Ersatz, gekuschelt habe ich sie auch.
Und? Waren wir erfolgreich?

NEIN! Ein paar Tage versuchten wir es, Lotte-Papa unterstütze mich und lenkte unsere Tochter ab, wir lasen Bücher, es gab Joghurt... Nichts half, hysterische Schreikrämpfe gab es als Lohn.

Somit erklärte ich das Projekt "Abstillen" für beendet.

Und was war? Lotte verhielt sich wieder ganz normal.

Im Nachhinein gebe ich meiner Mama-Gruppe recht: Man kann erst wirklich erfolgreich abstillen, wenn Mutter und Kind dazu bereit sind. Und ich bin definitiv noch nicht bereit dazu. Zumindestens nicht solange Lotte noch gestillt werden möchte. Denn irgendeinen Grund wird es haben, dass sie die Brust so einfordert.
Hunger ist es schon lang nicht mehr, schließlich kaut sie mit großer Freude schon an Papas Steak herum. Somit wird es die Nähe sein, die sie sucht. Und die darf sie bekommen, denn schließlich sieht mein Kind mich fast 10 Stunden am Tag nicht.

Wisst ihr was ich noch gelernt hab? Ich werde keine Mama mehr belächeln und verurteilen.
Jeder darf und soll so sein Familienleben so  genießen wie es sich richtig anfühlt.
Ob Flaschenkind-Mama, Langzeitstillerin oder BLW-Mutti, wir alle wollen das eine: ein glückliches und zufriedenes Kind!

Vielen Dank an dieser Stelle auch an das Milupa-Team für die tolle Zusammenarbeit!

Anmerkung: Das Produkt wurde uns kosten- und bedingunslos zur Verfügung gestellt!

4 Kommentare:

  1. Sehr schön geschrieben.

    Liebe Grüße, von der Dame, die dein Stillbild enttarnt hat. :D ♡

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  2. Huhu,
    ein schöner Text! Ich stille meine fast elf Monate alte Tochter morgens noch, bevor ich zur Arbeit gehe und ich genieße jede einzelne Sekunde, genau wie sie (hoffe ich, aber sie wirkt dabei immer sehr zufrieden). Es ist wundervoll.
    LG Bärchenmama

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